Neurologische Rehabilitation

Durch einen Unfall oder eine Erkrankung kann es bei Erwachsenen im alltäglichen Leben zu massiven Einschränkungen kommen. Häufig sehen sich die betroffenen und Angehörigen allein vor nicht überwindbare Probleme gestellt.
Es ist wichtig, die vorhandenen Reserven wieder zu aktivieren, um am Leben teilnehmen zu können. 
Die Betroffenen selbst und deren Angehörige können mit unserer Hilfe lernen, diesen Lebenseinschnitt zu akzeptieren, und ihre Situation durch gezielte Therapie zu verbessern.

Krankheitsbilder

Zur Behandlung der Folgen eines Schlaganfalls (Apoplex) gibt es verschiedene Techniken zur Wiederherstellung der Motorik (z.B. bei Lähmungen), Behebung von sensiblen Ausfällen (z.B. Tasten, Spüren auf der Haut), Gedächtnis- und Konzentrationstraining
Je nach Schweregrad des Schlaganfalls und deren daraus folgenden Beinträchtigungen unterscheidet sich die Zielsetzung der Behandlung.
In der Ergotherapie kommen daher verschiedenen Ansätze zum Einsatz. Einer davon ist zum Beispiel die Therapie nach Bobath. Mit diesem Konzept werden physiologische Bewegungsmuster neu erarbeitet und trainiert.

Das Ziel der Ergotherapie ist es, Alltagsfähigkeiten von Patient*innen, die durch die Parkinson-erkrankung eingeschränkt sind, zu erhalten, beziehungsweise zu verbessern. Neben körperlichen Funktionen kann durch die Ergotherapie bei Bedarf auch die geistige Leistungsfähigkeit gefördert werden.

Das Ziel der Ergotherapie ist es, Alltagsfähigkeiten von Patient*innen, die durch Multiple Sklerose-erkrankung eingeschränkt sind, zu erhalten, beziehungsweise zu verbessern. Neben körperlichen Funktionen kann durch die Ergotherapie bei Bedarf auch die geistige Leistungsfähigkeit gefördert werden.

Ergotherapie kann dazu beitragen bei Patient:innen mit Demenz die Selbstständigkeit in den persönlich relevanten Betätigungsbereichen zu stärken. Das Training täglicher Aktivitäten kann die Lebensqualität und aufgrund der aktivierenden und stimulierenden Wirkung auch die Prognose verbessern.

Zu den Methoden der Ergotherapie gehören hierbei Übungen zu Aktivitäten des täglichen Lebens, Einsatz von Hilfsmitteln, biografische Arbeit und Psychoedukation. Ergotherapie kann für Menschen mit Demenz ab dem vollendeten 70. Lebensjahr sowie bei Alzheimer-Krankheit mit frühem Beginn verordnet werden.

Mit Hilfe der Ergotherapie und vielfältiger Behandlungsmethoden kann ein Schädel-Hirn-Trauma gut behandelt werden. Durch das ADL (Aktivitäten des täglichen Lebens)-Training und das Bobath-Konzepts erlernen die Patient*innen Übungen, mit denen sie ihren Alltag besser bewältigen können.

Die Erkrankung der Polyneuropathie ist sehr vielgestaltig und reicht von Entzündungen über Durchblutungsstörungen, Vergiftungen und Stoffwechselstörungen bis hin zu krankhaften Erbanlagen. Bei der Behandlung kommen zum Einsatz z.B.:

  • Sensibilitätsschulung z.B. Gegenstände erfühlen und bestimmen.
  • Thermischen Anwendungen z.B. Paraffinbad, Kryobehandlung
  • Feinmotorisches Training z.B. Therapieknete, Schraubenbrett, Schwämme, Klammern
  • Bewegungsübungen z.B. Theraband, Stab, Übungen mit Ball.

Die Ziele sind: Steigerung der Sensibilität, Verbesserung der Feinmotorik & Grobmotorik, Erhalt der Beweglichkeit, Geschicklichkeit, Erhalt der Muskelkraft, Schmerzlinderung, Aufklärung und Beratung des Patient*innen und/oder der Angehörigen

Bei der medizinischen Behandlung von Krebs kommt es oftmals zu unerwünschten und belastenden Nebenwirkungen. Dies kann zu Trauer, Ängsten und Depressionen führen. Hier dient die Ergotherapie der Wiederherstellung, der Verbesserung und dem Erhalt verlorener körperlicher, geistiger oder seelischer Funktionen.

Die zwei wichtigsten ergotherapeutischen Behandlungskonzepte bei diesem Patientenkreis sind das Bobath Konzept und die Basale Stimulation. Beide zielen darauf ab, die Körperwahrnehmung zu verbessern oder zu erhalten. Für Patienten, die sich nicht mehr selbständig bewegen können, ist es wichtig, dass sie langsam und nachvollziehbar in andere Lagen und Positionen geführt werden. Jemand, der seinen Körper nicht mehr spürt, erhält mit unserer Hilfe taktile Informationen mit verschiedenen Materialien wie z.B. Stoff (trockene Lappen), Igelball, Bürsten oder auch vibrierende, taktile Geräte. Weitere Ziele der Behandlung sind, je nach Bedürfnis der Patient*innen, die Kontraktur- und Dekubitusprophylaxe, Senkung des Muskeltonus, das Umsetzen und unterstützten der Alltagsbewegungen (z.B.: mit der Hand des Klienten dessen Gesicht eincremen). Alles geschieht ganz langsam und fest, damit die Bewegungen und Berührungen nachgespürt, nachvollzogen werden können.